Arbeitskreis Industrie

Mitte Juli trafen sich GBM-Vertreter/innen mit GBM Mitgliedern aus der Industrie an der Hochschule Mannheim, um die Gründung eines neuen „Arbeitskreises Industrie“ (AK Industrie) zu initiieren. Dieser wird sich verstärkt um die Belange der in der Industrie tätigen Mitglieder kümmern und Academia und Industrie innerhalb der GBM stärker vernetzen.

Die Mitglieder der GBM rekrutieren sich bislang hauptsächlich aus dem universitären Umfeld. Die Zahl der Firmenmitgliedschaften ist in den letzten Jahren gesunken. Aus vielfältigen Gründen, u.a. durch weitgehende Internationalisierung, geht Unternehmen der Bezug zu nationalen Fachgesellschaften verloren, und der Wert korporativer Mitgliedschaften wird immer weniger gesehen. Zudem ist eine Vernetzung von Wissenschaftlern im digitalen Zeitalter über moderne Medien auf vielfältige Weise möglich, Fachgesellschaften als Mittler von Kontakten müssen sich daher neu erfinden.
Innerhalb der GBM gibt es aber zahlreiche Einzelmitglieder, die nicht im universitären Umfeld tätig sind, sondern in Unternehmen arbeiten. Aus diesem Mitgliederkreis wurde immer häufiger die Frage an die GBM herangetragen, welche Relevanz Fachgesellschaften für Personen haben, die in der Industrie tätig sind, da der Großteil der Angebote der Fachgesellschaften sich doch eher an die Academia richte.

Als Fachgesellschaft sieht die GBM sich in der Tat als Repräsentantin aller, die im engeren und weiteren Umfeld der Molekularen Lebenswissenschaften tätig sind. Die Gesellschaft soll daher auch für Mitglieder aus der Industrie sichtbarer und attraktiver werden. Mit diesem Ziel hat die GBM dieses Thema gemeinsam mit einer Kontaktperson, Prof. Carsten Hopf, aufgegriffen, der an der Hochschule Mannheim das Center for Mass Spectrometry and Optical Spectroscopy (CeMOS) leitet und zuvor 13 Jahre lang in der Industrie tätig war. Erste Gespräche mit Vorstand, Beirat, Junior GBM Vertretern und weiteren Akteuren in der GBM zeigten, dass der Wunsch nach einem Arbeitskreis, der Industriebelange stärker in die GBM integriert, sehr ausgeprägt ist. Auf eine Umfrage unter Mitgliedern aus der Industrie meldeten sich unmittelbar ca. 70 Interessent/innen zurück.

Bei einem ersten Treffen von 11 in der Industrie tätigen GBM Mitgliedern mit der GBM-Vorsitzenden Prof. Annette Beck-Sickinger und der Geschäftsstellenleiterin Dr. Anke Lischeid wurde gemeinsam eruiert, welche Themen der AK Industrie aufgreifen sollte und wie man Industrie und Academia sinnvoll vernetzen könnte. Die Erwartungen waren hierbei nicht völlig homogen, was bei Mitgliedern aus Unternehmen verschiedener Größe und inhaltlicher Ausrichtung, sowie aus unterschiedlichen Geschäftsbereichen, auch nicht zu erwarten war.
Die Mitglieder aus der Industrie wünschten sich innerhalb der GBM ein Forum für den Austausch untereinander, aber auch Möglichkeiten für die Kontaktaufnahme zwischen Akademie und Industrie. Zudem sollte die Karriere in der Industrie als wichtige Option für Nachwuchs wahrgenommen und auch so kommuniziert werden.

Die GBM bietet Kontakte und Netzwerke, das ist ihr unmittelbarerer Mehrwert für die Industrie. Das vorhandene Netzwerk erstreckt sich derzeit über die gesamte deutsche Universitätslandschaft. Dort vertreten ca. 100 Kontaktpersonen an verschiedenen Standorten die Belange der GBM bundesweit. Gewünscht wird als Pendant ein Netzwerk von GBM-Ansprechpartnern in der Industrie, analog zu den Kontaktpersonen an Hochschul-Standorten. Diese wären Multiplikatoren und könnten industrierelevante Informationen der GBM in ihre Unternehmen einbringen, und umgekehrt industrierelevante Themen an die GBM kommunizieren.
Etablierte Konferenz-Formate wie das Mosbacher Kolloquium könnten als Forum für die Kooperation zwischen Industrie und Academia dienen. Deren Organisationsteams sollten sich dem entsprechend neben den Universitätsvertretern auch Mitglieder aus der Industrie anschließen.
Das Mosbacher Kolloquium 2021 zum Thema „Immune Engineering“ wird hierfür ein Wegweiser sein, da diese Aufteilung bereits umgesetzt wurde und das Steering Board sich entsprechend zusammensetzt.

Auch für Nachwuchswissenschaftler wäre ein engerer Kontakt zur Industrie wünschenswert, ist diese doch für die Mehrheit späterer Arbeitgeber. Formate wie “Meet the industrial scientist” analog zum GBM-typischen “Meet the Prof” soll es zukünftig auf allen GBM Tagungen geben.
Die Mitglieder aus der Industrie wünschten sich, dass die Option der Industrie als wissenschaftlich hochkarätiger Arbeitgeber innerhalb der GBM stärker und positiver beworben wird.
Auch wurde der Wunsch geäußert, dass die GBM verstärkt Industrie-relevante Metathemen aufgreift, beispielsweise „Transformation der Biologie“, „Bioökonomie“, „Digitalisierung – Big Data“, „Data Mining“, „Open Innovation, Open Sourcing“, "New Modalities/NBE" etc.. Themen, die Akademie und Industrie gleichsam bewegen, sollten verstärkt gemeinsam angegangen werden.
Dies könnte sich in der Gründung neuer Studiengruppen, z.B. zur „Digitalen Transformation der Arbeitswelt“, widerspiegeln.

Zunächst wird die GBM nun ein Netzwerk von Kontaktpersonen in der Industrie aufbauen. Interessenten können sich hierzu sehr gerne mit der GBM Geschäftsstelle in Verbindung setzen
Gruppierungen in der GBM, wie beispielsweise die Junior GBM, der Arbeitskreis Young Investigators, die Studiengruppen etc. werden in den Prozess der Ideenentwicklung und -umsetzung mit einbezogen. Die Koordination der Aktivitäten übernimmt die GBM Geschäftsstelle.

Für Rückfragen steht die GBM Geschäftsstelle gerne zur Verfügung und freut sich auch über Anregungen, Ideen und weitere Interessenten!


Aktuell sind keine Termine vorhanden.

Sprecher
Prof. Dr. Carsten HopfCarsten Hopf
Hochschule Mannheim
Instrumentelle Analytik und Bioanalytik
Paul-Wittsack-Str. 10
68163 Mannheim 
T. +49 621 2926802 


Dr. Frederik WeißFrederik Weiß
Boehringer Ingelheim
Biberach a.d. Riß

 

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