Studiengruppe Protein Engineering and Design
Die Möglichkeit zur biologischen Überproduktion von Polypeptiden mit Hilfe der Gentechnik hat seit Mitte der 80er Jahre zu einer Renaissance in der Proteinchemie geführt. Protein Engineering beschreibt die gezielte Veränderung in der Natur existierender Proteine, während Protein Design für eine aktuelle Zielrichtung steht, welche die Konstruktion künstlicher Proteine mit neuartigen Eigenschaften zum Gegenstand hat. Das zur Realisierung dabei angewandte Methodenspektrum reicht vom Computer-Einsatz zur Strukturplanung über die gentechnische Produktion und biochemische Charakterisierung der "synthetischen" Proteine bis hin zur ihrer Strukturanalyse. Neben rationalen Ansätzen zur Konstruktion von Proteinen nehmen sogenannte evolutive Vorgehensweisen zunehmend eine wichtige Rolle ein.
Die Studiengruppe wurde zum Jahresanfang 1994 gegründet, um in der GBM ein interdisziplinäres Gesprächsforum zu schaffen, das die Entwicklung und Etablierung dieses neuen Forschungsgebiets fördern soll. Dabei werden Wissenschaftler angesprochen, die unter anderem auf den Feldern Proteinchemie, angewandte Gentechnik, Strukturanalyse und Biocomputing tätig sind. Der Schwerpunkt des Meinungsaustauschs sollte auf der gezielten Realisierung von Proteinen mit neuen strukturellen und funktionellen Eigenschaften liegen. Gefördert werden soll nicht nur der Kontakt innerhalb der akademischen Forschung, sondern gerade auch der Bezug zu anwendungsorientierten Fragestellungen in Medizin und Industrie. Die Studiengruppe umfasst derzeit gut 200 Mitglieder.
Seit der Gründung der Studiengruppe finden jährlich Treffen zumeist im Rahmen einer Nachmittagssitzung auf der GBM-Herbsttagung oder auf der Analytica Conference in München statt.