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Hans Krebs Medaille für Annette Beck-Sickinger

Prof. Dr. Annette G. Beck-Sickinger, Biochemikerin an der Universität Leipzig, wurde für ihre Forschungsarbeiten zu Peptidrezeptoren mit der Sir Hans Krebs Medal 2025 ausgezeichnet und hielt den Eröffnungsplenarvortrag vor mehr als 2500 Teilnehmenden zur

Annette Beck-Sickinger mit Sir Hans Krebs Medaille 2025 für herausragende Leistungen in der Biochemie ausgezeichnet

Prof. Dr. Annette G. Beck-Sickinger ist von der Federation of the European Biochemical Societies (FEBS), der Dachorganisation aller Europäischen Biochemischen Gesellschaften, mit der Sir Hans Krebs Medal & Lecture 2025 ausgezeichnet worden und hielt den Eröffnungsplenarvortrag vor mehr als 2500 Teilnehmenden zur Jahrestagung der FEBS in Istanbul.

Diese Auszeichnung wird an Personen mit herausragenden Leistungen in Biochemie und Molekularbiologie oder verwandten Wissenschaften verliehen und ist der wichtigste Preis, den die FEBS verleiht (https://en.wikipedia.org/wiki/Sir_Hans_Krebs_Medal). Annette Beck-Sickinger ist seit 1999 Professorin für Bioorganischen Chemie und Biochemie an der Fakultät für Lebenswissenschaften der Universität Leipzig. Sie ist Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften, der Deutschen Nationalen Akademie Leopoldina, der Niedersächsischen Akademie der Wissenschaften und des Senats der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Sie hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten, zuletzt wurde sie mit dem Albrecht Kossel Award für Biochemie der GDCh (2018), dem Du Vigneaud Award der Amerikanischen Peptidgesellschaft ( (2019), dem Richard-Willstätter-Preis für Chemische Biologie (2023), der gemeinsam von GDCh, GBM und Dechema verliehen wird, und dem IUPAC Award: Distinguished Women in Chemistry or Chemical Engineering (2023) ausgezeichnet.

Grundlage für die Auszeichnung sind ihre Forschungen zur Wirkung von Peptid- und Proteinhormonen an Transmembranrezeptoren, sogenannten G-Protein gekoppelten Rezeptoren.
Durch eine Kombination von bioorganischer Synthese, molekularbiologischen Klonierungen, Rezeptormutagenese, Proteinexpression und Zellbiochemie ist es ihr mit ihrem Team gelungen, neue, spezifische Substanzen zu entwickeln, die selektiv sind, und entweder die Systeme aktivieren oder inhibieren. Weiterhin gelang es ihr durch Identifizierung der relevanten Bereiche in verschiedensten Rezeptoren und in den intrazellulären Signalkaskaden die Wirkmechanismen aufzuklären. Große Erfolge konnte das Team zudem durch die Entwicklung von Peptid-Wirkstoffkonjugaten erzielen, die den direkten Transport von Substanzen in spezifische Zellen ermöglichen und so z.B. Tumorzellen selektiv mit Chemotherapeutika oder Fettzellen mit Modulatoren adressieren.

„An der Grenze von Disziplinen entsteht Neues! Eine enge Zusammenarbeit zwischen Biochemie, Chemie und Medizin, aber auch nur eine offene, forschungsgeleitete Wissenschaft mit weltweiten, Grenzen überschreitenden Ansätzen, wird es ermöglichen, zur Lösung der Probleme unserer heutigen Welt beizutragen, erklärt Beck-Sickinger.

Die Forschungsschwerpunkte ihrer Arbeitsgruppe liegen im Bereich der biochemischen und biomedizinischen Forschung, beinhalten Ligand-Rezeptor-Wechselwirkungen von Peptiden, Signaltransduktion, Proteinexpression und -modifikation durch Ligationsstrategien. Seit 2020 ist Annette Beck-Sickinger Sprecherin des DFG geförderten Sonderforschungsbereiches 1423 „Structural dynamics of GPCR activation and signaling“. Weiterhin ist sie Mitglied des gerade bewilligten Exzellenzclusters „Leipzig Center for Metabolism“ LeiCeM. Derzeit sucht das Team nach neuen Wirkungsmechanismen, die Stoffwechselweg initiieren oder hemmen und damit die Entwicklung neuartiger Wirkstoffe unterstützen können. Somit ist die Auszeichnung, die den Namen des bedeutenden britisch-deutschen Stoffwechselbiochemikers Sir Hans Krebs (1900-1981; https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Adolf_Krebs) trägt, ausgezeichnet passend.